Am 7. April fand im Landratsamt Augsburg ein Gespräch zur Windkraftplanung in der Region Emersacker statt. Teilgenommen haben Bürgermeister Karl-Heinz Mengele, Landrat Martin Sailer, Stefanie Haslinger und Aurel Bereuter vom Waldschutz-Bündnis Holzwinkel, ein Vertreter der Baurechtsabteilung sowie zwei Vertreter des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder.
Im Mittelpunkt standen die geplanten Vorranggebiete für Windkraft im Entwurf des neuen Regionalplans. Vier solcher Flächen sind in und um Emersacker vorgesehen. Bürgermeister Mengele, Stefanie Haslinger und Aurel Bereuter schilderten die aktuelle Lage und verwiesen auf die möglichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild, die Natur sowie die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger hin.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die sogenannte Privilegierung von Windkraftanlagen im Wald gemäß Bayerischer Bauordnung (BayBO). Diese erlaubt den Bau von Anlagen auch unabhängig von Vorranggebieten – vorausgesetzt, bestimmte Voraussetzungen wie Abstände zur Wohnbebauung sind erfüllt. Projekte wie „Ottilienberg“ bei Laugna, Affaltern und Biberbach zeigen, dass solche Vorhaben nicht im Regionalplan-Entwurf berücksichtigt sind, die Region jedoch zusätzlich belasten – planerisch wie landschaftlich.
Mengele unterstrich, dass eine Anpassung oder Reduzierung von Vorranggebieten nur in enger Abstimmung mit den betroffenen Kommunen erfolgen sollte: „Es bringt wenig, wenn der Planungsverband Flächen herausnimmt, auf denen möglicherweise bereits Baurecht besteht. Die Gemeinden müssen eingebunden werden.“
Ein deutliches Signal kam aus der Bevölkerung: Das Waldschutz-Bündnis Holzwinkel übergab im Rahmen des Gesprächs Unterschriftenlisten aus Emersacker. 933 Bürgerinnen und Bürger, also 84 Prozent der Wahlberechtigten haben sich gegen die aktuellen Planungen ausgesprochen – ein starkes Zeichen für den Wunsch nach einer naturverträglichen und abgestimmten Entwicklung.
Die Gemeinde Emersacker sieht das Gespräch als wichtigen Beitrag, um die Sichtweise der Region in den Prozess einzubringen. Es wurde deutlich, dass die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger wahrgenommen und ernst genommen werden.
Text: Gemeinde Emersacker