Am 25. März 2025 besuchte der CSU-Landtagsabgeordnete Manuel Knoll die Gemeinde Emersacker, um sich mit Bürgermeister Karl-Heinz Mengele über die geplanten Windkraftvorranggebiete aus dem Entwurf des Regionalplans auszutauschen. Knoll wollte sich vor Ort ein Bild von der Situation machen und die Argumente der Gemeinde direkt anhören.
Die aktuellen Planungen des Regionalplans sehen vor, dass in und um Emersacker 880 Hektar als Vorranggebiete für Windkraftanlagen ausgewiesen werden. Dies entspricht mehr als 9 % der gesamten Vorrangflächen der vier Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen an der Donau und Donau-Ries sowie der Stadt Augsburg.
Besonders problematisch sei, dass die Gemeinde nahezu von drei Seiten von Windkraftanlagen umgeben wäre. Neben der Veränderung des Landschaftsbildes bestehen auch Bedenken hinsichtlich des Natur- und Artenschutzes sowie der Naherholungsgebiete.
Mengele verwies zudem auf die bestehenden Flächennutzungspläne der Gemeinde Emersacker und der Nachbargemeinde Heretsried. Nach aktuellem Stand sollen in Emersacker vier Windkraftanlagen (WKA) entstehen, während im benachbarten Lauterbrunn sechs weitere Anlagen geplant sind. Damit leisten beide Gemeinden bereits einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. Dies werfe die Frage auf, ob eine zusätzliche Ausweisung so großer Vorrangflächen in dieser Region gerechtfertigt sei.
Zudem wurde im Gespräch kritisch hinterfragt, warum der Entwurf des Regionalplans derzeit 2,4 % der Fläche für Windkraft ausweist, obwohl laut Vorgaben nur 1,1 bis 1,8 % erforderlich wären. Selbst diese Werte könnten weiter reduziert werden, wenn – wie es das Gesetz erlaubt – die Flächennutzungsplanflächen der Kommunen mit einbezogen würden, sofern sie nicht bereits durch Vorranggebiete überlagert sind.
Im Austausch mit Bürgermeister Mengele wurde deutlich, wie stark die Region von den aktuellen Planungen betroffen wäre. Manuel Knoll nahm die Bedenken der Gemeinde auf und zeigte Verständnis für die Herausforderungen, die mit der geplanten Flächenverteilung einhergehen. Er betonte, dass es wichtig sei, eine ausgewogene Lösung zu finden, die sowohl den Ausbau erneuerbarer Energien als auch den Schutz der Natur und die Interessen der Bürger berücksichtigt. Knoll will nun das Gespräch mit regionalen Entscheidungsträgern suchen, um mögliche Anpassungen zu diskutieren.
Die Gemeinde bewertete den Austausch als konstruktiv und hofft, dass ihre Argumente in die weiteren Planungen einfließen. Bürgermeister Mengele dankte Manuel Knoll für sein Interesse an den Herausforderungen der Region.
Text und Bild: Gemeinde Emersacker
Foto von links: Bürgermeister Karl-Heinz Mengele und Landtagsabgeordneter Manuel Knoll