Die Landtagsabgeordneten der Grünen, Max Deisenhofer und Stephanie Schuhknecht, besuchten Mitte Mai die Gemeinde Emersacker, um sich ein eigenes Bild von den laufenden Windkraftplanungen und den damit verbundenen Anliegen der Bevölkerung zu machen. Der Kontakt kam durch eine persönliche E-Mail von Herrn Bernhard Ehrenreich zustande.
Zu Beginn des Treffens begrüßte Bürgermeister Karl-Heinz Mengele die Gäste im Rathaus. Er stellte die aktuelle Lage dar und erläuterte die verschiedenen Windkraftthemen in der Region: das laufende Projekt der WKS in Emersacker und Heretsried, die Pläne von Vento Ludens in Heretsried der aktuelle Entwurf des Regionalplans sowie die weiteren Planungen der WKS vom „Stettener Kreuz“ in Richtung Laugna sowie das Projekt „Ottilienberg“ des Unternehmens GP Joule bei Osterbuch, Biberbach und Rieblingen. Diese beiden zuletzt genannten Vorhaben könnten unter einer Ausnahmebestimmung der Bayerischen Bauordnung (BayBO) realisiert werden, was zusätzliche Auswirkungen auf die Region hätte.
Besonders betont wurde, dass sich sämtliche Projekte im Naturpark „Augsburg – Westliche Wälder“ befinden – einem landschaftlich und ökologisch wertvollen Gebiet. Bernhard Ehrenreich hob hervor, dass die zunehmende Anzahl von Projekten und die Entwürfe des Regionalplans insgesamt eine unverhältnismäßige Belastung für die Region und ihre Identität darstellen würden.
In diesem Zusammenhang kam auch die Unterschriftensammlung aus Emersacker zur Sprache: 84 % der Wahlberechtigten hatten sich darin gegen die Vielzahl an Windkraftplanungen sowie die daraus resultierende Überbeanspruchung der Region ausgesprochen.
Auch die Frage der Bürgerbeteiligung beim Projekt der WKS kam zur Sprache. Bürgermeister Mengele erläuterte, dass eine finanzielle Beteiligung über Nachrangdarlehen grundsätzlich möglich sei, betonte jedoch, dass er dies lediglich als Mindestmaß an Bürgerbeteiligung ansehe. Insgesamt steht er persönlich dem Projekt derzeit ablehnend gegenüber – nicht zuletzt wegen der eingeschränkten Beteiligungsmöglichkeiten und der Tatsache, dass die WKS bereits weitere Planungen, etwa am Stettener Kreuz in Richtung Laugna, vorantreibt.
Nach dem Austausch im Rathaus begab sich die Gruppe zur Birke am Ende der Sportplatzstraße/Jägergasse bei den Pferden der Familie Geri. Von dort aus bot sich ein umfassender Blick in das Weiherbachtal und das Laugnatal. Dieser Ort diente als anschauliches Beispiel dafür, welche sichtbaren Veränderungen die Planungen mit sich bringen könnten.
Der Besuch der Landtagsabgeordneten wurde von allen Seiten als konstruktiv und offen erlebt. Max Deisenhofer und Stephanie Schuhknecht nahmen die vorgebrachten Argumente und Bedenken mit und werden weitere Gespräche mit regionalen Entscheidungsträgern führen.
Text: Gemeinde Emersacker