Zu Beginn der Sitzung informierte Jürgen Schuster von der Firma Corwese den Gemeinderat über die kommunale Wärmeplanung. Er stellte die gesetzlichen Vorgaben, Fördermöglichkeiten und Umsetzungsoptionen vor. Die Firma bietet an, die Planung gemeinsam mit einer Partnerfirma zu übernehmen. Der Gemeinderat nahm die Ausführungen zur Kenntnis und wird in den nächsten Sitzungen eine Entscheidung treffen.
Anschließend wurden zwei Bauanträge behandelt. Für ein Vorhaben am Siedlerweg 12, die Erweiterung eines bestehenden Balkons mit Zugangstreppe, lag ein Antrag im Genehmigungsfreistellungsverfahren vor, der den Vorgaben des Bebauungsplans entspricht. Für das Grundstück an der Bergstraße 5 wurde eine Befreiung zur Errichtung einer Terrasse mit Überdachung außerhalb der Baugrenze beantragt. Da alle Voraussetzungen vorliegen und die Nachbarn zugestimmt haben, erteilte der Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen.
Einstimmig beschlossen wurden die neuen Vereinsrichtlinien der Gemeinde Emersacker. Auf Anregung aus den Reihen des Gemeinderates und Empfehlung der überörtlichen Rechnungsprüfung wurden diese erarbeitet, um die Gewährung von Zuschüssen an örtliche Vereine einheitlich und transparent zu regeln. Die Richtlinien enthalten Bestimmungen zu Investitionskostenzuschüssen, Zuschüssen für die Nutzung der Schulturnhalle und für die Jugendarbeit. Sie wurden im Vorfeld mit den Vereinsvorsitzenden besprochen und treten nach dem Beschluss in Kraft.
Einen wesentlichen Teil der Sitzung nahm die Beratung über die Anpassung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B ein. Grundlage war eine Berechnung der Verwaltung. Bei der Grundsteuer A bestehen derzeit noch rund 25 Prozent fehlende Veranlagungen, unter anderem bei größeren land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Um die bisherigen Einnahmen in Höhe von rund 11.000 Euro zu sichern, ist ein Hebesatz von mindestens 400 Prozent erforderlich. Der Gemeinderat beschloss daher, den Hebesatz auf 410 Prozent festzusetzen. Bei der Grundsteuer B ergaben die aktuellen Zahlen, dass mit dem bisherigen Hebesatz von 175 Prozent die Einnahmen des Jahres 2024 nicht erreicht werden können. Um die Mindereinnahmen auszugleichen, wurde der Hebesatz auf 210 Prozent angehoben. Die Hebesätze gelten ab 1.1.2026.
Auch die Sirenenstandorte im Gemeindegebiet waren ein Thema. Derzeit bestehen zwei Anlagen am Feuerwehrhaus und am Kloster. Eine Ausleuchtung der Sirenenabdeckung ergab, dass künftig eine moderne elektronische Sirene grundsätzlich ausreichen würde, um den größten Teil des Gemeindegebiets zu erreichen. Für den Nordosten wird ein zusätzlicher Standort – etwa im Bereich der Kläranlage – empfohlen. Der bisherige Standort am Kloster soll entfallen. Zur genauen Standortbestimmung wird eine ergänzende Ausleuchtung der möglichen Positionen durchgeführt.
Erfreut zeigte sich der Gemeinderat über die Nachricht, dass das Schloss Emersacker im Wettbewerb „Förderung der Baukultur im Augsburger Land“ ausgezeichnet wird. Die Preisverleihung findet am 24. November 2025 im Landratsamt Augsburg statt.
Im Bauausschuss wurde außerdem über die künftige Gestaltung des Schlossplatzes beraten. Besprochen wurde insbesondere die Verlegung der Einfahrt, um die Sichtverhältnisse zu verbessern. Ein Landschaftsplaner erstellte hierzu eine Skizze mit zwei Varianten, bei denen die Einfahrt entweder links oder rechts neben der Maibaumöffnung angeordnet werden könnte. Geplant ist eine fünf bis sechs Meter breite, gepflasterte Zufahrt, der Gehweg und Bordstein sollen abgesenkt und der Gehweg asphaltiert werden. Die Kostenschätzung des Ingenieurbüros Eibl liegt bei etwa 16.000 Euro. Ergänzend wurde vorgeschlagen, den Schlossplatz mit einer Hainbuchenhecke zu umrahmen. Die bisherige Birke muss laut einer Baumpflegefirma entfernt werden; an ihrer Stelle soll ein schattenspendender Hainbuchen-Hochstamm gepflanzt werden. An der alten Zufahrt soll durch ein Rankgitter mit Kletterpflanzen der historische Torbogen nachempfunden werden; der Bereich soll künftig Fußgängern vorbehalten sein. Im Gemeinderat wurden die Vorschläge nun diskutiert. Die mögliche Einfahrt soll vor einer Entscheidung ausgesteckt werden und anschließend mit der Feuerwehr besprochen werden.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die mögliche Einführung einer Kita-App und die Anschaffung von Tablets für das Kinderhaus Emersacker. Ziel ist es, die Kommunikation mit Eltern sowie interne Abläufe zu modernisieren und zu vereinfachen. Nach Prüfung mehrerer Anbieter wurde die App „Leandoo“ als geeignete Lösung vorgeschlagen. Sie ermöglicht unter anderem Elternkommunikation, Abwesenheitsmeldungen, Terminorganisation und Dokumentation. Geplant ist die Anschaffung von sieben Tablets zur Nutzung im Kinderhaus. Da der Gemeinderat die Stellungnahme der Kinderhausleitung zu organisatorischen Fragen abwarten möchte, wurde die Entscheidung auf eine der nächsten Sitzungen vertagt.
Abschließend wurde die Parksituation an mehreren Stellen im Ort besprochen. Am Schulparkplatz, am Friedhof/Kinderhaus und beim Vereinsheim werden immer wieder Anhänger über längere Zeit abgestellt. Da bisherige Gespräche keine Verbesserung brachten, soll künftig eine Beschilderung angebracht werden, die das Parken auf PKW beschränkt. An der Hauptstraße gegenüber der Bäckerei wird nochmals das Gespräch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern gesucht; sollte sich dort keine Besserung ergeben, wird ein zeitlich begrenztes Parkverbot während der Öffnungszeiten der Bäckerei geprüft.