Die Projektentwickler der Firma GP-Joule zeigten zu Beginn der Sitzung drei Varianten zum neuen Standort der Heizzentrale im Norden des gerade in Planung befindlichen Baugebietes „Am Weinberg“. Die Heizkraftanlage wandert in allen drei vorgestellten Entwurfsvarianten nun vom Wertstoffhof hinunter Richtung Ortsmitte in den nördlichen Ausläufer des Neubaugebiets. Dieses Areal grenzt direkt an Schule und Friedhof, darüber verläuft momentan eine Hochspannungsleitung - das alles ist, da sind sich alle Beteiligten einig, nicht optimal. Doch so können die Leitungswege deutlich verkürzt und ein wirtschaftlicher Betrieb dank der Großabnehmer Schloss, Schule und Kindergarten gewährleistet werden.
Nach kritischer und konstruktiver Debatte entschied sich der Gemeinderat einstimmig für den Entwurf 1, bei dem Zu- und Abfahrt zur Anlage über die Schulstraße erfolgen. Durch die Verlegung ins Zentrum muss stärker auf Verkehrssicherheit, Immission-, Schall-, Sicht- und Denkmalschutz geachtet werden. Im Winter, bei hohem Wärmebedarf, wird mit einem Verkehrsaufkommen von zwei bis drei LKW pro Woche gerechnet, so die Experten. Die Höhe der Kamine und Wärmespeicher wurden von der Firma GP Joule ebenso angesprochen. Die endgültige Höhe sei noch nicht festgelegt, derzeit werde mit Kaminen geplant die etwa 2 Meter höher als das Schulgebäude sein werden. Sollten anstatt einer Hackschnitzelheizung doch Wärmepumpen zum Einsatz kommen, so werden diese Kamine entfallen. Die Firma schlug eine großzügige Bepflanzung Richtung Friedhof und aktive Schallschutzmaßnahmen vor, um den im Neubaugebiet geltenden nächtlichen Grenzwert von 40 dB einhalten zu können.
Die Überlegungen zum weiteren Projektverlauf laut GP-Joule: Anfang 2025 Baubeginn Abschnitt I in der Ortsmitte, Rohrleitungen sobald die Witterung es zulässt, warmes Wasser beim Endabnehmer realistisch nicht vor 2026. Dann könne mit der Akquise von Interessenten für die zweite Ausbauphase begonnen werden. Wenn genügend Bürger auf den Nahwärme-Zug aufspringen, könne auch die Heizanlage am Wertstoffhof verwirklicht und nachträglich mit der im Neubaugebiet zusammengeschaltet werden.
Christoph Roider vom Büro OPLA stellte eine auf Wunsch der Gemeinde abgespeckte Variante des Neubaugebiets mit weniger als dreißig Bauparzellen vor. Hier ergeben sich zwei entscheidende Änderungen. Der Bereich im Norden wird nun von der Heizanlage belegt. Alle Verkehrsflächen sind deutlich reduziert: Straßen schmäler, keine Wendehämmer, kein Ausbau des Drosselwegs und keine Verlängerung der Bergstraße. Gemeinderat Ehinger gab zu Bedenken, dass der Kellerweg wegen des höheren Verkehrsaufkommens im Ausbauverlauf Schaden nehmen könne. Die Erschließung kann darum auch über die Bergstraße erfolgen und eine Sanierung des Kellerwegs soll geprüft werden, so Bürgermeister Mengele. Gemeinderat Baumann machte sich für Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Kreuzungsbereich stark. Auch diese sollen bei der Umsetzung aufgenommen werden. Zu guter Letzt wurde auf Anregung von Gemeinderat Bauer auch der Begrünungszwang für Garagenflachdächer fallen gelassen. Flächennutzungsplan und Bebauungsplan wurden mit allen Stimmen genehmigt, der Plan kommt erneut zur Auslegung.
Sonstige Themen:
In der Hauptstraße 27 sollen ein Verkaufsraum sowie die Werkstatt zu Wohnraum umgewandelt werden. Der Umwandlung von Gewerbe- in Wohnfläche und der vorgelegten Planung stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
Satzungsänderung für das Kinderhaus Emersacker: Die Satzungen wurden auf den neuesten Stand gebracht und an die Mustersatzungen angepasst. Sowohl die Satzung zur Benutzung als auch die Gebührensatzung wurden im Vorfeld mit der Verwaltung, der Rechtsaufsicht und dem Elternbeirat abgestimmt. Der Gemeinderat stimmte den geänderten Satzungen zu.
Bikepark: Die Gemeinde bedankt sich bei der Firma Gumpp & Maier aus Binswangen für die Spende einer Bank und eines Tisches.
Glasfaser-Ausbau: Die Firma Gashi liegt gut im Zeitplan. Aus Rentabilitätsgründen wurde der Ausbau im Kapellenweg vorgezogen, da zeitgleich Arbeiten an der Kanalisation erfolgen. Vor der Urlaubspause werden nun das Johannisfeld und eine Verbindung zur Ringstraße in Angriff genommen. Die Arbeiten im Zuständigkeitsbereich der Firma EBM in der Schmiedgasse verzögern sich weiter.
Text: Michael Daum und Karl-Heinz Mengele